Eine nicht-operative Therapie ist ineffektiv und zögert einen Gelenkersatz Lediglich heraus! Diese Einstellung geistert leider immer noch in vielen Köpfen umher.
Tatsächlich ist es so, dass die erste Stufe der Behandlung mit konservativen Maßnahmen wie Aufklärung, Training, Ernährung, Lebensstilveränderung und Gewichtsreduktion die Grundpfeiler darstellt. Diese werden von Organisationen weltweit dringend empfohlen, da zwei Drittel der Patienten dadurch auf eine Operation und somit auf ein künstliches Gelenk verzichten können. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sie die konservativen Maßnahmen und die Änderungen im Lebensstil konsequent umsetzen.
Die Zahlen sind hier sehr eindeutig.
Und hier noch einmal kurz etwas zum Thema Gewichtsreduktion. Es ist wichtig zu beachten, dass Übergewicht nicht nur eine direkte Auswirkungen auf die Arthrosebeschwerden hat, weil auf z.B. dem Kniegelenk ein höherer Druck lastet, sondern auch, weil entzündungsfördernde Stoffe durch das Fettgewebe freigesetzt werden.
Sollte dieser Punkt vernachlässigt werden, zieht sich das durch bis zum künstlichen Hüft- oder Kniegelenk. Mit einer höheren Komplikationsrate, einem langsameren Heilungsverlauf, mehr Schmerzen nach der Operation, usw.
Ein kleines Beispiel zur Verdeutlichung:
Du bist normalgewichtig und frisch operiert.
Die Krücken helfen Dir nicht nur dabei stabil und sicher mit deinem neuen Gelenk zu gehen, sondern sie entlasten auch Dein frischoperiertes Gelenk, indem sie etwas Körperlast abnehmen. Hierdurch fällt es Dir leichter, nahezu schmerzfrei oder mit weniger Schmerzen zu gehen.
Wenn Du Dir jetzt einen 20 oder 30 kilo Rucksack aufschnallen würdest, verschiebt sich dieser Bereich wieder komplett, ergo hast Du mehr Schwierigkeiten beim Gehen. Weil Du diese Zusatzgewicht kaum über die Krücken ableiten kannst.
Bedenke, das Gewebe soll in Ruhe verheilen. Wenn Du die Strukturen allerdings immer im Grenzbereich belastest, wie soll dann eine bestmögliche Heilung sichergestellt werden?
Schlussendlich sind die konservativen Therapiemaßnahmen äußerst sinnvoll und können in zahlreichen Fällen helfen, sogar eine Operation für ein künstliches Gelenk zu verhindern. Zudem tragen sie dazu bei, die Genesung nach einer Hüft- oder Knie-TEP deutlich zu verbessern.
Es gilt immer noch: Better in und Better out bei einer Operation für ein künstliches Gelenk.
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